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Wasseranschluss an ein gesundes Leben

Helvetas Schweiz, GratisWasser, Portrait von: Man Kumari Buda und ihrer Tochter / Foto von: Simon B. Opladen

Mit jeder Flasche Gratiswasser unterstützen wir die Arbeit von Helvetas, die Menschen weltweit Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht. Eine dieser Geschichten über Menschen, die von der Arbeit der Helvetas profitieren, möchten wir heute teilen: Man Kumari Buda aus Nepal zeigt, wie ein Wasserhahn im eigenen Hof das Leben einer ganzen Familie verändern kann.

Man Kumari Buda ist alleinerziehende Mutter in Nepal, weil ihr Mann im Ausland arbeitet. Seit fast drei Jahren kann sie sauberes Trinkwasser für die Familie am Wasserhahn in ihrem Hof holen. Das hat ihr Leben verändert.

«Die Grossmutter und die Mutter meines Mannes mussten das Wasser unten am Fluss holen – nicht nur für die Familie, sondern auch für die Büffel. Das war sehr weit weg», erzählt Man Kumari Buda. Ihre Schwiegermutter sei pro Tag neun Stunden mit Wasserholen beschäftigt gewesen.

Als sie zu ihrem Mann ins Dorf zog, holten die Leute das Wasser von etwas näher, aus einem Rohr, das aus dem Felsen ragte. «Aber dieses Wasser war schmutzig und manchmal voller Blutegel», erzählt sie. Und auch wenn die Familien im Dorf das Wasser filterten, hätten die Kinder oft Durchfall gehabt. Ausserdem tröpfelte das Wasser nur langsam aus dem Rohr und in der Trockenzeit gar nicht. Also musste auch Man Kumari immer wieder zum Fluss gehen und die schweren Wasserkrüge den weiten, steilen Weg den Berg hochtragen.

Man Kumari lebt in Jyamire in den Hügeln Nepals. Hier gibt es kein Himalaya-Bergpanorama; jede freie Fläche ist bepflanzt mit Getreide, Gemüse und Bananenstauden. Die steilen Hänge sind terrassiert. Hier sind die Menschen auf den Monsunregen angewiesen, um ihre Wasserversorgung zu sichern.

Doch der Klimawandel verändert die Niederschläge und die Topografie verhindert, dass das Regenwasser langsam genug versickert, um das Grundwasser zu speisen. In Nepal haben zwar 80 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Trinkwasser, aber nur ein Fünftel verfügt über wirklich sauberes Trinkwasser. Darunter nun auch Man Kumari Buda.

Das Wassersystem in ihrem Dorf wurde vor drei Jahren von Helvetas errichtet. Dem Bau gingen Konsultationen in der Region voraus, um festzustellen, welche Dörfer am dringendsten versorgt werden müssten. In den Dörfern selbst wurden nicht nur die Männer, wie früher, sondern auch die Frauen und die Mitglieder der tieferen Kasten in die konkrete Planung miteinbezogen.

Ein Garten schafft Einkommen Man Kumari hat nun einen Wasserhahn im kleinen Garten vor ihrem Haus. Das saubere Wasser ist für ihre Familie in vielerlei Hinsicht ein Segen. Nicht nur zum Trinken. Sie habe schon früher einen Garten gehabt, doch der sei nicht mit dem heutigen vergleichbar: «Jetzt pflanze ich Kartoffeln, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch und Bohnen an und verkaufe einen Teil des Gemüses auf dem Markt im nächstgrösseren Ort. Das verschafft uns ein zusätzliches Einkommen», erzählt sie. «Wir essen heute auch viel mehr und verschiedenes Gemüse. Früher gab es nur Bohnen und Kartoffeln, Reis und Linsen.»

Da sie schreiben und lesen kann, ist sie Kassierin des lokalen Wasserkomitees. Sie verwaltet das Geld, das die Dorfbewohner*innen für den Wasserverbrauch entrichten. In Dörfern wie Jyamire, wo der Wasserzugang wegen des Wassermangels auf einige Stunden pro Tag beschränkt ist, zahlt jeder Haushalt gleich viel. Ohne die Sorge um die Ernährung und Gesundheit ihrer Kinder, hat Man Kumari nun auch wieder Raum für Träume, die vielleicht bald zu konkreten Plänen werden. «Ich möchte meine Ausbildung fortsetzen; ich wollte eigentlich Lehrerin werden, damit Kinder als gute Menschen zur Gesellschaft beitragen.»

Geschrieben von: Petra Weber, Co-Leiterin Marketing und Fundraising von Helvetas. Projekte wie das von Man werden primär durch Spenden wie unsere finanziert. Portrait von: Man Kumari Buda und ihrer Tochter. Foto von: Simon B. Opladen

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